Fröhliche Coronachten

„Das Corona-Testzentrum am Frankfurter Flughafen ist aktuell stark überlastet, es kann zu Wartezeiten von mehreren Stunden kommen“, meldet die Warn-App.

Mir fehlen die Worte, wenn ich sehe, wie viele Menschen in unserem Land die Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung nicht ernst nehmen, sie zu umgehen versuchen oder sogar dagegen protestieren, während in Griechenland Flüchtlingskinder im Schlamm von Ratten angefressen werden und gegenüber ehrenamtlichen Helferinnen Selbstmordgedanken äußern.

Meine kleine Spende an Ärzte ohne Grenzen kommt mir fast lächerlich vor, viel lieber würde ich sofort eines dieser Kinder dort rausholen und ein vorübergehendes Zuhause bieten, bis seine Eltern eine neue, sichere Existenz aufgebaut haben. Europa schaut weg, sperrt Geflüchtete weg in menschenverachtende Zustände, während weitere flüchtende Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken. Wo bleibt unsere Menschlichkeit, wo das Mitgefühl? Wovor zur Hölle haben wir Angst und warum lassen wir diese Menschen nicht in unsere Mitte???

Wenn mir irgendwo ein verwundetes Tier begegnen würde, rief ich den Tierschutz an und würde Hilfe holen. Wenn ich zu einem Unfall dazukäme, würde ich helfen oder Hilfe holen. Wenn mir etwas passieren würde, wäre ich froh, wären da Andere, die mir ihre Hilfe anböten. Warum weigern wir uns als wohlhabende Europäische Union, geflüchteten Menschen in Not eine Perspektive zu geben?

Kleine Illustration, Weihnachtsbaum aus Kringeln mit gelbem Stern an der Spitze

Jahresende, Jahresübergang

Arbeiten, Laufen, Weihnachtsgeschenke, Laufen, Weihnachtsmarkt, Arbeiten, kaputtes Internet, stundenlange Telefonate mit hotlines, Warteschleifen…

Nun sitze ich hier, höre Morow Webradio (Progressive Rock), trinke castillanischen Tempranillo von 2017 und bin in Gedanken ganz woanders.
Nur noch die Weihnachtstage durchhalten und dann ab in den Flieger über Lissabon nach Ponta Delgada, zurück auf die Azoren-Inseln im Atlantik, die mich bereits zu Beginn des Jahres verzauberten…

Mit Mann und Sohn werde ich dieses Mal gleich zwei Wochen dort verbringen und drei der neun Azoren-Inseln besuchen, die mehr als 1300 km westlich vom europäischen Festland entfernt mitten im Atlantik liegen.

Ich freue mich auf 18 Grad und viel Wetter, egal ob Regen oder Sonne, es wird von allem etwas geben. Und Meer, ja Meer!!! Mehr als genug und das jeden Tag. Ich will da einfach sitzen und aufs Meer schauen, es riechen und hören. Freue mich auf ein ruhiges Silvester und meinen ebenso ruhigen 42. Geburtstag. Auf dass die 42 nicht nur mein Alter im Jahr 2019 kennzeichnet, denn ich habe noch mehr vor, was mit dieser Zahl zu tun hat.